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    SIDN nimmt es mit böswilligen .nl Webshops auf

    09.07.2020

    - von David Goldstein -

    Produktfälschungen im Internet sind schlecht für Verbraucher. Sie kaufen Produkte, welche minderwertig sind. Für Marken bedeutet es, dass durch diese schlechten gefälschten Produkte deren Ruf geschädigt werden kann. Um solche böswilligen Onlineshops zu unterbinden, hat sich die niederländische Registry SIDN mit Currence, einem weiteren niederländischen Unternehmen dessen Kerngeschäft Internetsicherheit ist, zur Durchführung einer Aufdeckungsstudie unter .nl Domainnamen zusammengetan.

    COVID-19 Maskenverkäufe im Fokus

    Wie viele Registries für länderspezifische Top Level Domains (ccTLD) investiert die SIDN viel Zeit und Mühe in die Ausschaltung betrügerischer Webshops. Zum Start der ersten Aufdeckungsstudie wurde sich auf Webseiten mit .nl Domainnamen konzentriert, welche Handgels und Gesichtsmarken für die Allgemeinheit anbieten. Alle Webseiten mit .nl Domain zu überprüfen wäre schlicht unmöglich. Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie gehen diese Webseiten mit einem Angebot von Handgels und Gesichtsmasken geradezu durch die Decke, da der Gesundheitssektor mit Engpässen zu kämpfen hat. Es war dabei nicht sofort ersichtlich, ob die fraglichen Webshops legitim sein würden.

    Domainnamen auf dem Prüfstand

    Für die Studie wurden Domainnamen überprüft, Webseiten gescannt und eine Liste von Domains mit Webshops erstellt, welche eine iDEAL Zertifizierung nutzen, ein Logo auf Webseiten, dass eine sichere und geschützte Zahlungslösung in den Niederlanden darstellt und von Currence zur Verfügung gestellt wird. Auch Handelsregisternummern und Kontaktdetails wurden überprüft, um festzustellen, ob diese echt sind.

    Obwohl SIDN einen gefälschten Webshop deaktivieren kann, ist es leicht für die Betrüger einen neuen zu errichten, weswegen die Zusammenarbeit mit Currence von Vorteil war. Die Anstrengungen Betrugsfälle zu stoppen sind effektiver, wenn der Zahlungsverkehr unterbrochen werden kann. Schließlich braucht jeder böswillige Webshop auch einen Domainnamen und ein Zahlungssystem, bemerkte SIDN. Ohne Domainnamen ist eine betrügerische Seite nicht auffindbar und ohne Zahlungsmechanismus kann kein Geld entgegengenommen werden. Daher ist es eine zuverlässige Strategie bei der Bekämpfung von gefälschten Webshops nach diesen beiden Dingen Ausschau zu halten. Diese Studie war der erste Schritt in die richtige Richtung.

    Kooperationen sollen ausgebaut werden

    Für die Zukunft hat SIDN Beziehungen zu weiteren Unternehmen entwickelt wie beispielsweise zu der niederländischen Verbraucherbehörde, welche zu einer zukünftig besseren Positionierung bei der Vorgehensweise gegen gefälschte Webshops verhelfen wird. Es gibt außerdem technische Erkenntnisse und weiterreichende Fragen, zum Beispiel wie dieser Ansatz am besten ausgeweitet werden kann, wie visuelle Erkennungsmechanismen besser verwendet werden können, um Seiten mit Akkreditierungslogos zu finden, und wie die Zusammenarbeit mit Currence ausgebaut werden kann. Bis Herbst, wenn das Leben hoffentlich wieder zurück zur Normalität kehrt, erhofft sich SIDN die Zeit zum Nachdenken zu nutzen, um ohne Ablenkungen die Aufspürung von gefälschten Webshops unter .nl Domainnamen voranzubringen.