- von David Goldstein -
Die Europäische Kommission verlieh EURid, dem Betreiber der .eu Top Level Domain, ein Gütesiegel für den Betrieb von .eu im Zeitraum April 2017 bis April 2019.
Die .eu TLD wird seit ihrer Einführung im Jahr 2005 von EURid verwaltet und alle zwei Jahre veröffentlicht die Europäische Kommission einen Bericht über "die Implementierung, das Funktionieren und die Effektivität" zum Betrieb der .eu TLD. Anfang diesen Jahres wurde der jüngste Bericht veröffentlicht, indem die Europäische Kommission bekannt gab, dass "die .eu Domain im Allgemeinen weiterhin effektiv funktioniert, indem sie den Zugang zum digitalen Binnenmarkt auf sichere und vertrauenswürdige Weise erleichtert und es Europäern ermöglicht, ihre Identität online darzustellen".
Der Bericht macht aber auch auf einige Herausforderungen beim Betrieb von .eu aufmerksam, von denen auch die meisten älteren gTLDs und ccTLDs weltweit betroffen sind. Die Europäische Kommission erklärte, dass "trotz der Abflachung des Marktes für Domainnamen die Renewal Rate der .eu Domains von 78,6 % auf 80 % anstieg".
"Darüber hinaus hat die .eu Registry weitere Maßnahmen zur Cybersicherheit umgesetzt, neue Initiativen zur Verhinderung missbräuchlicher Registrierungen eingeführt und zusammen mit Strafverfolgungs- und anderen Behörden gearbeitet, um illegale Aktivitäten mit .eu Domainnamen zu bekämpfen. Außerdem arbeitete EURid mit dem Launch der Zeichenfolge .ευ an der Unterstützung europäischer Sprachenvielfalt".
Ende 2019 waren 3,58 Millionen .eu und weitere 27.000 .ею und .ευ Domains in der gesamten Europäischen Union und sogar weltweit registiert, da die Registrierungsberechtigung für EU-Bürger nun unabhängig von deren Wohnort ist. Allerdings sind die Zahlen in den letzten Jahren rückläufig, was hauptsächlich auf den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union und somit den Verlust des Anspruchs britischer Registranten zurückzuführen ist, aber auch auf die Bemühungen von EURid, misbräuchliche Registrierungen zu verhindern.
Die Leistung von .eu sei ähnlich wie die anderer ccTLDs "kollektiv herausgefordert durch niedrige Wachstumsraten auf dem Domainmarkt während des zweijährigen Zeitrahmens dieses Berichts". Dem Bericht zufolge gibt es eine Reihe von Gründen, die für die niedrigen Wachstumsraten verantwortlich waren. Die Trends, die bereits in einem vorherigen Bericht der Europäischen Kommission beschriebenen wurden, "wie [beispielsweise] die Entwicklung nationaler Schlüsselmärkte und der verstärkte Wettbewerb durch das Aufkommen neuer gTLDs", hielten an. Außerdem wird auf die Auswirkungen von Domainnamen-Substituten, wie "Social-Media-Konten für Einzelpersonen und Unternehmen sowie Apps für den mobilen Markt, insbesondere in Schwellenländern", hingewiesen.