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    David Goldstein - Laut WIPO wächst Cybersquatting unter neuen gTLDs und .com

    20.04.2017

    Im Jahr 2016 gab es einen weiteren Anstieg von Cybersquatting-Streitfällen bei .com Domains. Sie machten Zweidrittel (66,89 %) der 5.374 Rechtsstreite um Domainnamen, die durch die WIPO, ein Schiedsgericht und das Mediation Center, entschieden wurden, aus. 2015 lag der Wert bei 4.364 (71,71 %). Bei .com Domainnamen liegt die Anzahl Streitfälle in 2016 bei 3.135 im Vergleich zu 2.732 in 2015, ein Anstieg von 10 % pro Jahr.

    Während .com sicher für die meisten umstrittenen Domains verantwortlich war, wächst die Anzahl der Streitigkeiten unter den neuen gTLDs, jedoch nicht so schnell wie die Anzahl der Registrierungen. Cybersquatting-Streitfälle unter den neuen gTLDs stiegen auf 16 % (860) der WIPO-Fallzahlen, im Vergleich zu 10,5 % (458) im Jahr 2015. Allerdings stieg die Gesamtzahl der Registrierungen unter neuen gTLDs von 3,7 Millionen ab 1. Januar 2015 auf 11,2 Millionen am 1. Januar 2016 und 27,6 Millionen am 1. Januar 2017.

    Wenig überraschend entfiel knapp eine von vier neuen gTLDs Registrierungen (6,7 Millionen) Ende 2016, ausgehend von 1,8 Millionen Ende 2015, auf .xyz. Diese zählt zu den meist umstrittenen unter den neuen gTLDs. In 2016 gab es 321 umstrittene Domainnamen im Vergleich zu 62 in 2015, als sie noch die TLD mit den fünf meisten Domain-Streitfällen war.

    „Der kontinuierliche Anstieg von Cybersquatting-Fällen weltweit zeigt die Notwendigkeit für anhaltende Wachsamkeit von Markeninhabern und Verbrauchern gleichermaßen,“ sagt Francis Gurry, Generaldirektor der WIPO, in seinem Bericht. „Dies ist umso wichtiger, da eine beträchtliche Anzahl dieser Streitigkeiten Fälle von Online-Fälschungen beinhalten. In solchen Fällen hilft die WIPO bei der Wiederherstellung dieser Domain-Namen für Markeninhaber und damit auch der Eindämmung der Konsumenten-Täuschung.

    Von den Streitfällen der 74 ccTLDs, die durch die WIPO entschieden wurden, waren 14 % Cybersquatting-Streitfälle, das steht im Vergleich zu 13,7 % in 2015 bei 71 ccTLDs.

    Die Top-Branchen der Beschwerdeführer waren Banken und Finanzen (12 % aller Fälle), Mode (9 %), Schwerindustrie und Maschinen (8 %), Biotechnologie und Pharmaindustrie (7 %) und der Einzelhandel (7 %). Die Top-Markeninhaber, die Klage eingereicht haben, sind Philip Morris mit 67 Fällen, gefolgt von AB Electrolux (51) und Hugo Boss, LEGO und Michelin (je 42).